HFF - Hilfen für Familien - Schul- und Kinderbegleitung, Familienhilfe & Einzelfallhilfe

Diabetes


Diabetes mellitus Typ 1 ist eine weitverbreitete Stoffwechselerkrankung, die nicht durch eine falsche Ernährung ausgelöst wird.

Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, die dazu führt, dass die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin nicht produziert. Insulin ist der Transporter, der den lebenswichtigen Zucker in unsere Körperzellen schleust. Fehlt dieses Hormon, kann der Zucker und die daraus gewonnene Energie im Körper nicht verarbeitet werden. Der Zucker im Blut kann nicht abgebaut werden, wodurch Langzeitschäden an Blutgefäßen und Organen sowie auch kurzfristig entstehende Lebensgefahr durch Blutzuckerentgleisungen entstehen kann. Typ-1-Diabetiker müssen daher täglich dem eigenen Körper die richtige Menge an Insulin zuführen, die sich aus der Höhe des Blutzuckerspiegels und des Kohlenhydratbedarfs ergibt. Der Blutzucker muss entsprechend häufig am Tag gemessen werden. Alle an Typ-1-Diabetes Erkrankten sind ein Leben lang auf die Zufuhr von Insulin angewiesen.

Die Erkrankung ist für viele Eltern erstmal ein Schock. Die betroffenen Kinder müssen den Umgang mit den Besonderheiten dieser Erkrankung erlernen. Doch obwohl sich nach der Diagnose tatsächlich vieles verändert, können die jungen Menschen heute ein fast normales Leben führen.

An folgenden ersten, sehr unspezifischen und gleichzeitig auftretenden Anzeichen kann sich eine mögliche Typ-1-Diabetes-Erkrankung zeigen:

Das betroffene Kind hat

Ein Zeichen für die Eltern zum Arzt zu gehen ist, wenn der Atem des Kindes nach Azeton riecht oder das Kind bereits benommen wirkt.

Im Jahr 2020 waren etwa 31.500 Kinder und Jugendliche in Deutschland an Typ-1-Diabetes erkrankt. Zwischen 2014 – 2020 sind in Deutschland jährlich etwa 3.700 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 17 Jahren neu an Typ-1-Diabetes erkrankt. (Daten des Robert-Koch-Instituts)

Heutzutage lässt sich die Krankheit aber gut mit modernen Therapien und Medikamenten behandeln, so dass an Diabetes Typ 1 erkrankte Kinder  eine normale Lebenserwartung haben. Der erste Schritt ist eine umfassende Schulung, in der Eltern und Kinder auf den Alltag mit Diabetes vorbereitet werden. In dieser Schulung lernen sie,

Trotz aller erlernter Maßnahmen, kann es unter Umständen regelmäßig zu Unter- und Überzuckerungen kommen. Das kann an einer falsch berechneten Insulindosis liegen, an Stress, sich anbahnende Infektionserkrankungen, Überanstrengung beim Sport oder auch durch Bewegungsmangel bei Genuss überwiegend kurzkettiger Kohlenhydrate. Für solche Fälle ist es wichtig, dass auch alle anderen Bezugspersonen um das Kind mit Diabetes mellitus Typ I den richtigen Umgang beherrschen und wissen, wie zu reagieren ist.

Damit betroffene Kinder mit der Erkrankung auch in der Tageseinrichtung einen guten Umgang finden und bestmöglich in den Alltag sowie die Angebote integriert werden, begleiten wir sie mit geschulten Helfer:innen in der Kita, Grundschule sowie im Hort. Dabei arbeiten wir eng mit unseren Partner:innen, den Eltern, den Diabetesberater:innen, Behörden und den Bildungseinrichtungen zusammen. Wir fördern unsere Schützlinge, indem wir ihnen helfen, altersgerecht Diabeteskompetenzen aufzubauen und übernehmen Aufgaben, die sie nur teilweise selbstständig oder noch nicht vollständig übernehmen können, um weiterhin einfach nur ein ganz normales Kind sein zu dürfen.

So lernt Ihr Kind nicht nur mit Pumpen- und Sensorentechnik sicher umzugehen. Es lernt auch zunehmend seinen Alltag zu planen, Blutzuckerentgleisungen sicher zu verhindern und adäquat auf sie zu reagieren.

 

* Gender-Sprache: In allen Texten meinen wir alle Geschlechter, auch dann, wenn nur eines genannt ist.

Artikel Teilen: